Beim "Golfclub I Girasoli" dreht sich nicht nur alles um Golf. Tatsächlich kann der Club mit seiner wunderbaren Anlage, im Herzen der schönsten Landschaft der Welt, einige Tage unvergesslichen Urlaubs bieten. Das wunderschöne Landhaus, geschickt mit Respekt für die Tradition renoviert, bietet die Möglichkeit, sich in den komfortablen Räumen des Gästehauses des Clubs aufzuhalten, im Restaurant alle Geschmacksrichtungen der enogastronomischen Tradition vom Piemont zu probieren und - warum auch nicht? - in den Swimmingpool zu springen. Außerdem ist es möglich, vom Golfclub "I Girasoli" aus in wenigen Minuten Orte, reich an Tradition und Kultur, zu erreichen, wie die Langhe mit ihren Wegen zwischen Schlössern und Weinreben, oder Turin, der Austragungsort der Olympischen Winterspiele del 2006.
Golf und Agritourismus
Geschrieben von T.H. Rosenfield,
Golf & Life Foundation
Für einen an den eigenen "traditionellen" Golfclub und an Reisen in Italien und im Ausland gewöhnten Golfspieler der neue Plätze erproben will, ist es eine angenehme Überraschung an einem Samstagmorgen im Golf Club "I Girasoli" anzukommen.
Sofort bei der Ankunft fällt einem das Bauernhaus in Ziegelsteinbau auf, mit den alten Türen der ehemaligen Stallungen und den Pferdeboxen, die an ein ehemaliges Zentrum des Reiterturismus erinnern. Der Besitzer organisierte weltweit Ausflüge zu Pferd. Es gibt heute noch einige "Paddocks" die von zwei, schon in Rente gegangen Pferden, bewohnt werden. 
Aus den vielen Schornsteinen auf den Dächern steigt ein charakteristischer Holzrauch auf und ich werde entdecken, dass die meisten Räumlichkeiten der Anlage mit Holz aus dem Landwirtschaftsbetrieb beheizt werden. Der Betrieb ist in der Umgebung für die Benutzung einer der ersten, in den 80er Jahren entwickelten, Biogasenergieanlagen bekannt. In Kürze wird ein Oekohotel mit etwa 1000 m Photovoltaikmodulen erbaut werden.
An der Rezeption begruessen uns drei sehr überaus freundlich lächelnde junge Damen die soviel Wärme ausstrahlen, dass wir uns sofort so heimisch wie Stammgäste fühlen. Ein sehr ernster Direktor hingegen fragt uns, welchem Club wir angehören. Es fällt mir sofort diese lässige, und ich würde sagen, entspannte Verhaltensweise des Personals und der
Spieler, die nach und nach ankommen, auf: mit Jeans und Logo-Tshirts (Tiger Woods lehrt) bekleidet, mit längeren Haaren, man könnte sagen, ja, alle sehr jugendlich, gesund und sportlich aussehend.
Sofort erstaunt mich die große Anzahl an jungen Leuten die am Rande des Swimmingpools auf ihr Mittagessen warten und dabei die Veränderungsarbeiten auf dem Platz kommentieren. Um den Forderungen aller Spieler bestmöglich nachzukommen ist der Platz ständiger Entwicklung ausgesetzt, wie ich später entdecken werde.
Während mich eine junge Dame aus der Rezeption auf mein Zimmer begleitet, sehe ich vom Platz her eine Persönlichkeit, die mich später sehr erstaunen wird, auf einem, auf amerikanische Weise gesattelten Pferd, anreiten. Die junge Dame stellt ihn mir vor.
Er lädt mich spontan ein, nachdem ich meine Golftasche und mein Gepäck abgestellt habe, nicht hoch zu Ross, sondern im Car, seine Golfanlage zu besichtigen. Die junge Dame erklärt mir dann, dass er immer sehr gerne neuen Gästen und Spielern, die die Anlage noch nicht kennen, zur vollen Verfügung steht. Am schwarzen Brett hängen viele Briefe von ausländischen und italienischen Gästen, die sich für diese warme, herzliche und gastfreundliche Aufnahme bedanken.
Wir sind für sofort nach dem Mittagessen verabredet und ich bin schon sehr gespannt auf diese 70 jährige Persönlichkeit – er sieht übrigens mindestens 10 Jahre jünger aus - , fährt eine Harley Davidson und steigt trotz seiner 100 kg schwungvoll vom Pferd, ist bekleidet mit sportlichem Blouson, Jeans, Camperos und dem klassischen Leatherman am Gürtel. Ich werde vieles mehr verstehen nachdem ich seine 92 jährige Mutter kennengelernt habe, die zusammen mit einer Begleiterin ihren Nachmittagsspaziergang über den Platz unternimmt. Er zeigt mir sein voll ausgestattetes Arztzimmer und auch den Fitnessraum, der von einer ausgebildeten und bezaubernden Shiatsulehrerin geleitet wird. Im Restaurant, einem klassischen Landgasthaus, der ehemaligen Kornkammer des Betriebs, ausgestattet mit Holzdecke, Steinfußboden, Biertheke und alten Holzstühlen und –tischen, entdecke ich außer einem einem sehr gut gefüllten Weinkeller ein reiches Buffet mit mindestens 20 Vorspeisen, um das herum – und dies stellt sich als weitere Überraschung heraus – viele ausländische Gäste kreisen um sich zu bedienen. Sie kommen aus dem nahen Frankreich, aus Deutschland, der Schweiz und Skandinavien, Gäste die sich zu kennen scheinen. Ich finde heraus dass es sich um Stammgäste handelt, die jedes Jahr hierher zurückkehren.
Als ich eine großen Salat bestelle, bittet mich der Ober um ein paar Minuten Geduld. "Er ist aus", sagt er und schickt sofort jemanden um frischen, aus dem neben dem Restaurant gelegenen Gemüsegarten zu holen (biologischer Anbau auf Wunsch des Präsidenten) wo verschiedene Salatsorten, Tomaten und vielerlei Gemüsearten wachsen. All diese Produkte werden im Restaurant verarbeitet.
Meine Zigarre kann ich im perfekt ausgestatteten "Raucherzimmer" genießen.
Ich habe soeben meinen Kaffee ausgetrunken als der "Prof" (das ist der Spitzname des Präsidenten, der sich auf seine vorherige Tätigkeit als Universitätsprofessor der Chirurgie bezieht) mich abholt und mich zusammen mit meiner Gemahlin auf ein fünfsitziges Car lädt um mit der touristischen Führung über den Golfplatz zu beginnen, die sich als wahre und angenehme Überraschung herausstellt.
Wir fahren an den Pferdepferchen, neben denen sich der landwirtschaftliche Teil der Anlage, einschließlich Hühner- und Kaninchenställen usw.….befindet, vorbei und gelangen so zum Übungsplatz. Dieser liegt auf einem kleinen Staudamm von dessen Höhe aus man die Bälle bis über 250 m weit in Richtung der schon mit Schnee bedeckten, sich am Horizont abzeichnenden, Alpengipfel fliegen sehen kann. 20 Übungsposten (unter freiem Himmel und überdacht), geplant sind weitere 15 überdachte auf dem darunter liegenden Rasen.
Der Platz: 18 Löcher, Par 71 mit N.5 Par 5 Bahnen und mit Par 4 Bahnen die mindestens 400 m lang sind
och Nummer 1 ist ein Par 5 ,genannt die "Bahn". Der Name bezieht sich auf die ehemalige Landebahn des Piemonter Ultraleichten Fliegerclubs. Man beginnt auf einem von Margeriten umwachsenen Abschlagsplatz. Der vormalige Hangar daneben ist zu einer Wohnung für Personal umgebaut worden. Sofort bemerkt man den Unterschied zu anderen Plätzen, meinem eingeschlossen. Das Rough ist aus echtem Naturgras, bewachsen mit allen Graeserarten dieser Region, ein Mosaik von Farben bei dem jeder Liebhaber der einheitlichen Rasenfarbe, die so charakteristisch für VIP Plätze ist, sofort die Nase rümpfen würde.
Dies wird aber gerade hier geschätzt, gerade wegen dieser Eigenschaft kommen vor allen Dingen Ausländer, die nicht nur eine reine Natur suchen sondern auch Kaninchen, Hasen, Fasanen, Dutzende von Wasserhühnern, Reihern und Stockenten über die Bahnen laufen sehen wollen. Der Prof erzählt mir, mit schlecht verstecktem Stolz, dass die weiblichen Clubmitglieder am Ende eines Spieltages gerne im Rough den Girasoliloewenzahn pflücken um damit dann zu Hause einen schmackhaften Salat anzurichten. Etwas später zeigt er mir Fotos von vielen Kindern aus einem der gerossten Kindergärten Turins - der Besitzer ist ein Clubmitglied - die sich am Ruhetag der Anlage in ihren Badeanzügen unter den Sprinkleranlagen der Fairways, zusammen mit ihren Kindergärtnerinnen, tummeln.
Unerhörte Dinge würden die "Gutdenker des Golfs" sagen, aber nur auf den Bahnen des Girasoli Clubs möglich, weil keine giftigen Mittel und Produkte zur Platzpflege verwendet werden. Wir fahren nun entlang des Weinbergs der Loch 13 von Loch 14 voneinander trennt und erfahren dass der Landwirtschaftsbetrieb einen ausgezeichneten Roséwein herstellt, den Roseis, aus Nebiolo- und Arneistrauben produziert. Im Restaurant wird er vor allem gerne von den ausländischen Gästen getrunken.
Der Präsident erklärt mir dass während der Erbauung der Anlage, auf Grund der natürlichen Hügellandschaft der Region, des Roero, Heimat der besten Piemonter Weine, keine Bodenveränderung vorgenommen worden ist. "Der Platz ist vom besten Architekten der Welt entworfen worden", fügt er hinzu, "der Natur, mit der Hilfe und Arbeit von Piero Bruno der viele italienische Plätze verwirklicht und sich um die Formgebung der Löcher gekümmert hat." "Ich habe es so gehandhabt wie es die Japaner mit den Autos tun", erzählt er mir, "ich habe auf vielen amerikanischen, zum Großteil von Trent Jones entworfenen Plätzen gespielt. Viele der Löcher, die ich meinem Gelände angleichen konnte, habe ich fotografiert und sie dann ganz einfach kopiert." 
Es ist Samstag und der Platz ist ziemlich voll. Ich bin überrascht, während wir an den verschiedenen Spielergruppen vorbeifahren, so viele Fremdsprachen zu hören; eigentlich kommt das nur auf Plätzen in Tourismusgegenden vor. Der Großteil der Spieler geht zu Fuß. "Die olympischen Winterspiele, " werden sie mir sagen, "haben Turin und Piemont weltweit bekannt gemacht und die Ausländer haben mit Hilfe von Internet die schönsten italienischen Golfplätze entdeckt."
Mehr als hundert Obstbäume (Apfel, Birne, Pfirsich, Aprikose, Pflaume, Kirsche, Hasel- und Walnuss) und einige Brunnen an den strategischen Stellen zwischen Green und Abschlagplatz stehen den Spielern zur Verfügung um den Durst zu stillen und um sich zu stärken.
Bei Loch 7 gibt es eine Überraschung! Ein Par 5 mit zwei Greens, eines davon wird bei Meisterschaften und Turnieren genützt und ist von Wasser umgeben; das andere - einfacher und ohne Hindernisse - ist für Einsteiger, und vor allen Dingen für diejenigen Spieler, gedacht die keine Bälle verlieren wollen. Der Präsident erklärt mir, dass er beabsichtigt diese Initiative zu wiederholen und zwar bei einem besonders schwierigen Par 4, um Spieler, vom Einsteiger bis zum Experten, immer mehr zufrieden zu stellen und um, zum Teil, viele der technischen Schwierigkeiten des Platzes zu überwinden, wie z. B. die wunderschönen aber kleinen Grüns und die nicht besonders breiten und von vielen Pflanzen und Wasserhindernissen gesäumten Fairways. Am Ende der Tour, aber vor allen Dingen beim Spielen, fällt mir auf, dass kein Loch dem anderen gleicht. Alle haben ihre besonderen Eigenschaften, die sie im Bezug auf Schwierigkeitsgrad, Landschaftsbild und Bodenbeschaffung voneinander unterscheiden und wofür man, um gut zu spielen, alle Eisen in der Tasche haben sollte.
Vom Girasoliplatz aus sieht man die wunderschönen Bahnen des anliegenden Golfclubs "La Margherita", auch dieser vom "Prof" im fernen 1987 gegründet, ein traditioneller Club der von Mitgliedern mit Nutzungsvertrag verwaltet wird. Während eines Besuchs bewundere ich die breiten Fairways in perfektem und einheitlichem Grün, die extreme Sorgfalt in den Details, die gute Ausschilderung, die elegante Bekleidung der Spieler und die Eleganz des Clubhauses. Dies hat dazu beigetragen dass dieser Club unter den zwanzig besten italienischen Golfplätzen rangiert und zum Austragungsort wichtiger internationaler Turniere geworden ist. Der Prof erklärt mir, dass es für die Mitglieder der beiden Clubs Austauschtage gibt, dass die Girasoli mit anderen 10 18-Loecher Plätzen in Italien eine Partnerschaft eingegangen ist und dass deren Mitglieder wechselseitig auf diesen Plätzen das ganze Jahr über umsonst spielen dürfen.
Am Abend im Restaurant, das von einem Team von jungen Leuten zwischen 20 und 30 Jahren geleitet wird, fragt man mich, ob ich einen Tisch für mich alleine möchte oder mich einer Runde von Ausländern anschließen wolle. Ich wähle die Runde und befinde mich, zusammen mit meiner Gattin, von Schweizer Golfspielern umgeben, die, ihren Worten nach, Stammgäste sowohl des Agrotourismus als auch des Golfplatzes, seien.
Sie gehören fast alle dem Club aus Sion an und kommen mindestens zweimal pro Jahr für 3-4 Tage zum Spielen hierher. Erobert, so sagen sie mir, von der Gastfreundlichkeit, der guten Küche und insbesondere dem ökologischen Platz, der so vollkommen verschieden von allen anderen sei, ziemlich anstrengend zwar, aber durchaus sehr "unterhaltsam". Als ich die vielen anderen berühmten Plätze der Region nenne, die auch einen Besuch wert wären, kühlt mich die Leiterin der Gruppe sofort mit einem Satz ab, den ich nicht vergessen werde: "Wir lieben keine manikürten Golfplätze!" 
Auf uns wartet nun eine schöne und bequeme Suite mit Kamin und einem, mit alten Piemonter Terracottafliesen ausgelegten, Wohnzimmer. Es ist eine lange Nacht und wir schlafen so tief und gut wie noch nie. Am Tag darauf erzählt uns Francesco, der Sohn des Profs, die Geschichte eines Meteoriten der Mitte des 18. Jahrhunderts, 100 m vom Gutshaus entfernt, herabgefallen sein soll. Im Umkreis sei so ein besonderes Magnetfeld entstanden und eben dieses soll eine äußerst positive Auswirkung auf den Schlaf der Gäste haben.
Ist dies nun wahr oder nur Frucht der ausgezeichneten Piemonter Küche und des vielen Roseis den ich am Abend zuvor getrunken habe?